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Weltwassertag 2024

22. Mär 2024

„Wasser für Frieden"

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2024 steht er unter dem Motto „Leveraging Water for Peace“, was frei übersetzt „Wasser für Frieden“ bedeutet. Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen. Wenn Wasser knapp oder verschmutzt ist oder wenn Menschen ungleichen oder gar keinen Zugang zu Wasser haben, können Spannungen zwischen Gemeinschaften und Ländern zunehmen. Mit den jährlich wechselnden Themen wollen die Vereinten Nationen weltweit auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen und es ins Bewusstsein der Menschen rufen.


Auch wenn das Wasser zuhause einfach aus dem Hahn sprudelt, ist hier eine Sensibilisierung der Verbraucher notwendig. Das Grundwasser ist der „unsichtbare“ Teil unseres gesamten Wasserhaushalts. Eine schnelle Erholung eines einmal geschädigten Grundwasservorkommens ist weder im Hinblick auf die Menge noch auf die Qualität möglich. 

Auch in unserer Region wird mehr Grund- und Quellwasser entnommen, als sich (durch z. B. Niederschlag) neu bilden kann. Der Klimawandel verstärkt diese Problematik. Tendenziell sind sinkende Grundwasserspiegel in den letzten Jahrzehnten in unserer Region zu beobachten. In Dürre- und Hitzeperioden stößt unsere Wasserversorgung an ihre Grenzen.

Unser Wasser wird aus 8 Tiefbrunnen gefördert. Versorgt werden damit Grünstadt und Teile der VG Leiningerland. Im Wasserwerk werden jährlich rund 1,6 Mio m³ Wasser entnommen – wovon momentan noch 600.000 m³ an die VG Leiningerland abgegeben werden. Die Grundwasserneugewinnung liegt jedoch bei nur rund 1 Mio m³ – dass diese Rechnung nicht aufgeht, ist klar! Um die Versorgung für Grünstadt weiterhin zu sichern, hat die Stadt den Liefervertrag mit der VG für Ende 2028 gekündigt. Wasser wird nur noch geliefert „solange Vorrat reicht“.

Die zuverlässige 24/7-Trinkwasserversorgung, die den sehr strengen  technischen und gesetzlichen Vorgaben entspricht, ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist Vorsorge so wichtig, zu der jeder Einzelne von uns seinen Teil beitragen kann. 

Nicht nur das Angebot des Wassers ist zu berücksichtigen, sondern auch die Qualität. Hier haben wir ein spezielles Augenmerk auf die Nitratwerte. Unserem Wasser werden auch keine Chemikalien zugesetzt – weder Chlor, noch Fluor. Es wird regelmäßig untersucht und ist strengeren hygienischen Vorschriften unterworfen als Mineralwasser.

In den vergangenen Jahren hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) einen drastischen Anstieg des Wasserverbrauchs an heißen Tagen beobachtet. Gerade bei starker Hitze ist der Verbrauch oft deutlich (tagesbezogen) um 40 - 60 % angestiegen. Wenn zur ersten Hitzewelle alle ihre privaten Pools füllen wollen, kommen die Brunnen schnell an die Grenzen der Belastbarkeit. Pro Brunnen und Tag kann eben nur eine bestimmte Menge Wasser gefördert werden und auch der tiefste Brunnen schöpft sich irgendwann leer. Das ist auch bei uns in Grünstadt und Umgebung der Fall. Nicht nur, aber gerade in Dürre- und Hitzeperioden, muss Trinkwasser als direktes Lebensmittel den Vorrang haben: Der Rasen im Garten darf also auch mal braun werden. Autowaschen zuhause ist sowieso nicht erlaubt, Kinder-Pools und größere Pools müssen nicht täglich entleert und gefüllt werden … Man könnte diese Liste fortführen.

Die Gewohnheit und Selbstverständlichkeit getreu dem Motto „Wenn ich Wasser brauche, kommt's ja aus dem Hahn“ muss sich grundlegend ändern. Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung nach aktuellen Standards wird in der Zukunft kein Selbstläufer. Der Wert des Wassers muss von allen Beteiligten, Politik und natürlich auch Verbrauchern, stärker geschätzt werden und mehr in das Bewusstsein rücken.


Gehen Sie insbesondere an heißen Tagen sorgsam mit Wasser um. Trinkwasser muss immer als direktes Lebensmittel den Vorrang haben! Wenn jeder ein bisschen mithilft und seinen Verbrauch überdenkt, gibt es genug Wasser für uns alle.

Wert des Wassers

Weltwassertag
Stellenwert
Verbrauch
Klimawandel
Region
Versorgung
Wertschätzung

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird seit 2003 von den Vereinten Nationen organisiert. Seit seiner ersten Ausführung hat er, unter anderem, wegen des Klimawandels und der fortschreitenden extensiven Nutzung und Verunreinigung des Grundwassers, erheblich an Bedeutung gewonnen. In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Den Wandel beschleuningen“.

Die Aufbereitung von Grundwasser, die Trinkwasser- und Abwasserentsorgung sind Kern der kommunalen Daseinsvorsorge. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel. Dementsprechend sind sehr strenge Anforderungen an Qualität und Kontrolle gesetzlich festgelegt. Es wird unter anderem regelmäßig untersucht und ist strengeren hygienischen Vorschriften unterworfen als Mineralwasser.

Reines und für den menschlichen Gebrauch geeignetes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Somit ist eine Sensibilisierung und Wertschätzung des Wassers durch die Wasserverbraucher notwendig. In der Pfalz verbraucht die Landwirtschaft am meisten Wasser, es folgt die Energiewirtschaft (Brauchwasser als Kühlwasser), dann Industrie und Gewerbe; am wenigsten Wasser verbrauchen die privaten Haushalte.

In unserer Region wird mehr Grund- und Quellwasser entnommen als sich neu bilden kann. Dies hängt zusammen mit speziellen hydrogeologischen Verhältnissen und mit einer vergleichsweise geringen Neubildung des Grundwassers. Wir sind in Deutschland eine der niederschlagsärmsten Regionen.

Der Klimawandel verstärkt diese Problematik. Längere Dürre- und Hitzeperioden erhöhen den Wasserbedarf, sei es in der Landwirtschaft oder in privaten Haushalten. Niederschläge fallen mittlerweile eher als kurzer Starkregen und fließen auf den ausgetrockneten Böden oberflächlich ab in die Vorfluter, Bäche und Flüsse und sind somit teils „wertlos“ für die regionale Neubildung von Grundwasser. Fallen die Niederschläge in den Wintermonaten geringer aus als der Durchschnitt, sind die Probleme für einen eventuellen, darauffolgenden Dürre-Sommer vorprogrammiert. Tendenziell sind sinkende Grundwasserspiegel in den letzten Jahrzehnten in unserer Region zu beobachten. In Dürre- und Hitzeperioden stößt unsere Wasserversorgung an ihre Grenzen.

Nicht nur das Angebot des des Wassers ist zu berücksichtigen, sondern auch die Qualität: Hier haben wir ein spezielles Augenmerk auf die Nitratwerte. Grundsätzlich halten wir alle von der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte ein und liefern bestes Trinkwasser.

In den letzten Jahren wurden diverse Untersuchungen und Studien zur Hydrogeologie in unserer Region durch das Land Rheinland-Pfalz und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd durchgeführt. Es gibt neue Erkenntnissen, u. a. zur Neubildung des Grundwassers und Prognosen für den zukünftigen Wasserbedarf. Über das Land RLP und die SGD Süd wird der Aufbau eines Grundwassermonitorings betreut und vorangetrieben. Somit kann eine flächendeckenden Beschreibung und Dokumentation der Grundwasserentwicklung erfolgen.

Mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz erfolgt eine Abstimmung hinsichtlich der Thematik „Kooperation mit Landwirten“ in unserem Wassereinzugsbiet. Problematisch für die Wasserversorgung und -qualität ist das Einbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln durch die Landwirte. Aktuell läuft auch die Erstellung eines gemeinsamen Konzeptes für die Bewirtschaftung des Grundwassers mit den benachbarten Wasserversorgern VG Leiningerland und VG Freinsheim.

In unserer Netzleitwarte haben wir den vollständigen Überblick über unsere Wasserförderung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung, auch über die Verteilung an die VG Leiningerland. Durch eine übergeordnete Steuerung und Regelung sind alle wichtigen Steuerungs-Parameter direkt im Blick und unter automatisierter Kontrolle – jeden Tag, rund um die Uhr. Mit 8 Tiefbrunnen bedienen die Stadtwerke Grünstadt und Teile der VG Leiningerland. Aktuell ist ein neuer Tiefbrunnen geplant, der als Ersatz für einen alten Tiefbrunnen dienen wird.

Eine zuverlässige 24/7-Trinkwasserversorgung, die den sehr strengen technischen und gesetzlichen Vorgaben entspricht, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Verbraucher aus allen Bereichen müssen sensibilisiert werden für dieses wertvolle Gut. Nicht nur, aber gerade in Dürre- und Hitzeperioden muss Trinkwasser als direktes Lebensmittel den Vorrang haben: Der Rasen im Garten darf auch mal braun werden, Auto waschen ist sowieso nicht erlaubt, Kinder-Pools und größere Pools müssen nicht täglich entleert und gefüllt werden … Man könnte diese Liste fortführen.

Konflikte zwischen den Wasserverbrauchern Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten sollten mit neu zu erstellenden Konzepten vermieden werden. Die Gewohnheit und Selbstverständlichkeit getreu dem Motto „Wenn ich Wasser brauche, kommt`s ja aus dem Hahn“ muss sich grundlegend ändern. Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung nach aktuellen Standards wird in der Zukunft kein Selbstläufer. Der Wert des Wassers muss von allen Beteiligten, Politik und natürlich auch Verbraucher stärker geschätzt werden und mehr in das Bewusstsein rücken: Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut.