26. Nov 2021
Wasserstoff im Erdgas um CO2-Ausstoß zu reduzieren
„Ohne Wärmewende keine Energiewende“ ist eine provokative aber sicher richtige Aussage. Mehr als 90 % der ca. 21 Millionen Heizungen in Deutschland werden mit Erdgas oder Öl betrieben. Das endgültige „Aus“ dieser fossilen Brennstoffe ist beschlossene Sache. Um CO2-Emissionen möglichst vollständig zu vermeiden, werden Strom und erneuerbare Energieträger die zentrale Rolle spielen. Der Einsatz von grünem Wasserstoff gilt gleichermaßen als konsequenter Weg, den Gebäudesektor klimaneutral zu machen. Er wird mit Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen aus Wasser CO2-neutral erzeugt und verbrennt ohne klimaschädliche Emissionen.
Alle modernen und nahezu alle älteren Erdgas-Brennwertgeräte können bis zu 10% Wasserstoff im Erdgas nutzen, aktuelle Erdgas-Heizungen von Viessmann sind mit 20% zertifiziert und können mit bis zu 30% Wasserstoff-Beimischung effizient arbeiten. Die Einspeisung von 20% Wasserstoff in die Erdgasnetze würde den CO2-Ausstoß um etwa 7% pro Jahr reduzieren. Die Branche entwickelt derzeit Brennwert-Geräte für den Betrieb mit 100% Wasserstoff.
Die Nutzung
von Wasserstoff in der Wärmeerzeugung und die Elektrifizierung der
Wärmeversorgung müssen gleichzeitig erfolgen. Würde bei der
Gebäudebeheizung nur auf Strom für den Betrieb von Wärmepumpen oder
elektrische Infrarotheizungen gesetzt, wäre der teure Ausbau der
Stromnetze und der Reservekraftwerke notwendig, um die
Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dagegen können für Wasserstoff
die bestehenden Erdgasnetze genutzt werden. Laut der Leitstudie der
Deutschen Energie-Agentur (dena), ließen sich so bis 2050 rund 260
Milliarden Euro einsparen.
Quelle: Viessmann | Bild: iStock/Yliya Zhuravleva